Schildkröte Schildkröte Verhexte Texte

Mein Text-Angebot

Scheich Plakat zum 60. GeburriTEXTE für private Anlässe
SLOGANS für Firmen
HUMORVORRAT (täglich aufgefüllt)
VERHEXTE TEXTE
Take-away-Comedy
INDIVIDUELLE Texte für Geburtstage, Jubliäen und Hochzeiten

Eine kleine Kostprobe

Eine Baumnuss geht auf Reisen…
…und kommt zurück über den Ozean. Sie bringt eine Geschichte im Koffer mit, die so unglaublich tönt, dass sie wahr sein muss.
Ein kleiner Junge spielt im Sandkasten seiner Grossmutter. Die Sonne scheint, und trotzdem braucht er keinen Sonnenhut. Vor vielen Jahren hat sein Grossvater einen Baum gepflanzt. Der war nun so gross geworden, dass er dem Jungen kühlenden Schatten spendete beim Spiel im Sandkasten.
Es war ein Nussbaum, der zugleich auch wachte, dass der Junge seinen Träumen nachhängen konnte. Er träumte von einer riesigen Burg in einem fremden Land. Um dorthin zu reisen brauchte es jemand der ein grosses Schiff bauen konnte.
Der kleine Junge erwachte aus seinen Träumen, weil ihm eine Baumnuss auf den Kopf gefallen war und in den Sandkasten kullerte.
Mit seinen kleinen Fingern fischte er die Baumnuss aus dem feinkörnigen Sand und schaute sie sich genauer an.
«Die hat ja fast so runzelige Haut wie meine Grossmutter», dachte er laut vor sich hin. «Die muss sicher auch so weise sein wie Grossmutter.» Schnell kam ihm die Idee, dass dies die Zaubernuss sein könnte, die ihn zu seiner Burg im fernen Land bringen könnte.
Kaum hatte er den Gedanken fertig gedacht, knirschte es in seinen Fingern und die Baumnuss zerbrach in zwei gleiche Teile.
Für einen kurzen Moment schob sich eine Wolke vor die Sonne, und der kleine Junge sass plötzlich in der einen Hälfte der Nussschale. In der anderen Hälfte schwebte eine weisse Fee mit ihm zusammen. Ganz leise sagte sie zu dem kleinen Jungen: «Du musst keine Angst haben, in Deinem Traum geht jetzt ein Wunsch in Erfüllung. Wir segeln jetzt über den grossen, weiten Ozean und besuchen Deine Burg im fernen Land.»
Dort angekommen, wurden sie von der Prinzessin Mira empfangen. Sie zeigte dem kleinen Jungen ihre Burg.
«willst Du bei mir bleiben», fragte sie. «Wenn Du gross bist, kannst Du mein Prinz werden.»
«Oh ja, doch ich muss zurück, Grossmutter sucht mich sicher schon.»
So verabschiedete sich der kleine Junge von der Prinzessin. Die weisse Fee begleitete ihn wieder in der Nussschale über den grossen Ozean
Der kleine Junge war inzwischen sehr, sehr müde von der weiten Reise und schlief in seiner Nussschale ein.
Im Traum sah er noch einmal die grosse Burg und die Prinzessin Mira.
Als er erwachte, sass er im Sandkasten unter dem grossen Nussbaum mit einer Baumnuss in der Hand.
Grossmutter sass weinend neben dem Sandkasten und rieb sich die rotgeweinten Augen.
Der kleine Junge tröstete sie und sagte: «Ich hatte grosses Heimweh, aber die Liebe zu Dir hat mir den Weg zurück gezeigt.»
Da lächelte Grossmutter und sagte: «Komm, wir sammeln ein paar Nüsse und legen uns damit einen Vorrat an für Deine nächste Traumreise.»
Mit dem kleinen, selbstgeflochtenen Weidenkorb von Grossvater hatte er bald genug Baumnüsse aufgelesen.
Er brachte sie Grossmutter in die gemütliche Küche, wo immer eine rote Kerze auf dem Tisch stand.
Grossmutter erlaubte ihm, sie anzuzünden.
Wenn er lange genug in die Kerzenflamme schaute, sah er einen Engel, der ihm zuwinkte.
Jetzt lagen die Baumnüsse in einem flachen Kistchen auf einer Zeitung damit sie trocknen konnten.
Grossmutter meinte, so seien sie dann zur richtigen Zeit bereit für nächste Traumreisen.
Der kleine Junge schaute Grossmutter in ihr gütiges, weises Gesicht und freute sich schon jetzt auf neue Geschichten, die er erleben wollte.

Wenn Sonnenblumen den Himmel küssen

Ich bekam in den Ferien bei Grossmutter ein Päckchen mit Samen geschenkt.
Da ich noch nicht lesen konnte, schaute ich mir einfach das leuchtende Bild an.
«Grossmutter, was ist das für eine Sonne auf dem Bild?» Sie lächelte mich liebevoll an mit ihren blauen Augen.
«Ja Edith, das sieht wirklich wie eine leuchtende, warme Sonne aus. Die Samen in dem Päckchen kann man in die Erde legen, und dann wachsen hohe Sonnenblumen bis in den Himmel.»
Sie nahm mich an der Hand und führte mich in ihren Bauerngarten. An einer Ecke beim Fliederbusch zeigte sie mir, wo ich die Samen auslegen durfte.
Mein erstes eigenes Gärtchen in Grossmutters Garten war für mich etwas Besonderes. Irgendwie war ich ganz verzaubert von all dem was da gerade passierte.
In Grossmutters Garten duftete es sowieso immer so traumhaft. Meine Nase hatte immer viel zu tun, um all die unbekannten Gerüche aufzunehmen.
Es gab in jedem Beet etwas um daran zu schnuppern. Die feinen Blüten der Kamille, oder die samtigen Blätter vom Salbei, und der kräftige Duft der Pfefferminze. Alle drei sind wunderbar gesunde Teesorten oder für Rezepte in der Küche. Grossmutter hatte auch einen grossen Busch Zitronenmelisse. Das gab ganz feinen Tee, der beruhigende Wirkung hat. Die gelben Blüten der Zitronenmelisse sind auch für die Bienen eine wunderbare Pflanze. Alle einheimischen Pflanzen die blühen lieben Bienen.
Mit den vielen schönen Blumen durch das ganze Jahr durfte ich schöne Sträusschen nach meiner eigenen Fantasie pflücken.
Ihre Namen haben mich auch verzaubert und an Prinzessinnen erinnert. Zinnien, Dahlien, Rosen, Rittersporn, Phlox, Königskerze, Wicken, Tagetes, Cosmea, Sonnenblumen, Flieder, Wandelröschen und viele mehr.
Doch am allerliebsten strolchte ich bei den Beerensträuchern herum. Jedes Birchermüesli wurde zum Festessen mit Grossmutters Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Heidelbeeren. Und Erdbeeren mit Vanillecreme von Grossmutter war einfach eines der himmlischsten Desserts auf der Welt.
Und jede Beere hatte ihr eigenes Kleid. Stachelbeeren hatten durchsichtig schimmernde Haut mit Streifen. Himbeeren hatten feine Härchen und mussten mit zarten Händen gepflückt werden um sie nicht zu zerdrücken. Erdbeeren hatten viele kleine gelbe Punkte und ihr süsser Geschmack war einmalig. Heidelbeeren waren rundlich blaue Kugeln mit knackiger Fruchtschale. Die Brombeeren leuchteten dunkel in die Sonne und ihre stacheligen Zweige schützten sie vor kleinen Schleckmäulern. Weisse und rote Johannisbeeren zählten zu den säuerlichen Früchten, die an zarten Stielen hingen um sich von der Sonne wärmen zu lassen. Daraus gab es feine Wähen mit schaumig geschlagenem und gezuckertem Eiweiss. Eine süsse Versuchung, wenn sie noch lauwarm aus dem Ofen gegessen wurde. Von den Johannisbeeren, auch Cassis genannt, weil sie schwarz waren, gab es einen feinen Gelee oder Sirup.
Auch Grossmutters Suppen waren immer so fein gewürzt. Ihr Kräutergarten half da mit Petersilie, Schnittlauch, Bohnenkraut, Thymian, Majoran oder mit eigenem Gemüse das in der Suppe als Einlage mitgekocht wurde.
Die Hafersuppe war nicht meine liebste Suppe, doch eine die ich essen sollte, weil man davon schöne Locken ins Haar bekomme. Dafür liebte ich Grossmutters Griesssuppe. Die fühlte sich samtweich auf der Zunge an. Und weil darin kleine Brotstückchen wie Boote oben drin schwammen, hatte ich immer etwas das sich noch rausfischen liess.
Gäbe es eine Fee für Gemüse in Grossmutters Garten, hätte sie sicher viel Freude gehabt.
Nebst Lauch, Zwiebeln, Bohnen oder Rüebli war da ganz viel zu entdecken. Ein Gemüse hatte einen schönen Namen. Er nennt sich Rosenkohl. Vielleicht weil seine kugelige Form aus lauter übereinandergeschichteten Blättern wie eine Rose aussieht. Der liebte es sogar im Winter auch von Frost überzogen zu werden. Sein Geschmack wurde dadurch noch besser. Das hat mir Grossmutter verraten.
Je nach Jahreszeit wurden die Beeren auch für Konfitüre oder Gelees eingekocht. Auch im Tiefkühler schlummerten Beeren für Grossmutters viele Dessertideen. Eine lustige Geschichte ist in Erinnerung geblieben. Grossmutter machte Zwetschgenwähe. Nach dem Backen hätte sie noch etwas mehr Zucker darüber gestreut, damit sie für mich nicht so sauer sei. Das Glasgeschirr mit Salz und Zucker war bei Grossmutter nebeneinander. Und so war die Verwechslung bald spürbar als wir ein Stück Wähe geniessen wollten. Trotzdem ist uns ein Schmunzeln über die Lippen gerutscht.
Alle vier Jahreszeiten waren für Grossmutter immer mit viel Arbeit im Garten verbunden. Aber sie liebte ihren Garten so sehr. Das sah ich auch in ihren gütigen, blauen Augen.
Das anpflanzen, säen und danach ernten war für sie keine Arbeit, sondern gab ihr die Möglichkeit mit eigenen Händen etwas zum Gedeihen zu bringen. Durch ihre Kochkunst gab es allem noch die Liebe die durch den Magen geht.
Auch jetzt als ich die Samen in die Erde legte, stieg ein Duft in meine neugierige Nase. Die frische, von der Sonne aufgewärmte Erde war bereit, meine Samen aufzunehmen.
Ich öffnete das Päckchen mit der leuchtenden Sonne darauf ganz sorgfältig und da purzelten mir viele kleine Samen in die Hand.
Mit einem kleinen Holzast hatte ich vorher Linien in die Erde gezeichnet, um die Samen hinein legen zu können. Grossmutter hatte es mir vorgezeigt, damit ich wieder etwas Neues lernte.
Als ich so in Gedanken versunken die Samen in die frische Erde legte, kam Grossmutter mit einem Gefäss in der Hand zu mir.
Er war gerade so gross, dass ich ihn selber in meiner Hand halten konnte.
Er, das war ein alter, hübscher Porzellankrug mit Blumen darauf. Es fehlten ihm schon ein paar Ecken rundherum. Das störte mich nicht, weil er mir mit seinem Blumenmuster sehr gut gefiel. Er war mit Veilchen und Stiefmütterchen bemalt worden.
Grossmutter erzählte mir die Geschichte von diesem lieblichen Krug. Er war lange der Milchkrug für Grossvaters Frühstück gewesen. Jeden Morgen trinkt Grossvater eine grosse Tasse warmen Milchkaffee mit zwei Suppenlöffeln Forsanose darin (sein geliebtes Kakaopulver heisst so). Und jetzt im Garten hatte der Milchkrug eine neue Aufgabe bekommen und wurde meine blumige Giesskanne.
Grossmutter hatte in ihrem grossen Bauerngarten eine blaue Regentonne mit Deckel, damit sie mir den Milchkrug mit Wasser nachfüllen konnte.
Dieses Regenwasser ist ein Geschenk vom Himmel und bekommt auch die richtige Temperatur durch die Sonneneinstrahlung.
Dafür sind alle Gartenbewohner dankbar und so wachsen einige bis in den Himmel zu Petrus.

Wenn ich mein Gesicht über diese blaue Regentonne beuge, ist das wie ein Spiegel. Ich musste jedes Mal lachen, wenn ich mich darin gesehen habe. Auf meinen Zehenspitzen konnte ich über den Rand der Tonne mein Spiegelbild genauer betrachten.
Manchmal gefiel mir was ich sah, und oft dachte ich träumerisch wie wohl eine Prinzessin in diesem Spiegel aussehen könnte. Hatte sie blonde, lange Locken und blaue Augen. Oder ganz dunkle, glatte Haare die im Sonnenlicht glänzten?
«So, Du kleine Träumerin», weckte mich Grossmutter aus meinen Gedanken. «Nimm den Porzellankrug, damit ich Dir zeigen kann, wie man das Wasser langsam über die Samen giesst.»
Ich schaute in den Krug, um zu sehen, wie mein Spiegelbild mich anlächelt.
Oh nein, da zappelte ja etwas ganz wild auf der Wasseroberfläche. Ich schaute Grossmutter mit grossen, fragenden Augen an.
«Der grüne Käfer hat sich unfreiwillig ein Bad genommen in diesem Krug. Komm wir retten ihn, damit er weiter seines Weges krabbeln kann.»
Meine Angst war sofort verflogen, denn mit Grossmutters Hilfe war der Käfer schnell gerettet. Sie nahm ein Stückchen Holz an das er sich mit seinen kurzen Beinchen klammerte. Dann setzte ihn Grossmutter auf ein Rosenblatt. Da krabbelte er langsam weiter und ich hatte sogar das Gefühl, dass er mir zublinzelte, um auf seine Art danke zu sagen. Vielleicht führte ihn seine Weiterreise auch in den Himmel zu Petrus.
Auf jeden Fall war ich sehr glücklich, dass er auf so einfache Weise gerettet werden konnte. Jetzt hatte ich meinen Krug Wasser ohne Käfer, um meine Samen zu giessen.
Wie immer war ich natürlich auch ein bisschen ungeduldig, und wollte nach dem Giessen draussen im Garten bleiben um den Samen beim Wachsen zusehen zu können.
Ich wollte also diese Nacht auch bei meinen Samen schlafen, um ihnen ganz nahe zu sein. So fragte ich Grossmutter: «Darf ich im Garten bleiben und ein Himmelbett unter dem Fliederbusch bauen?»
Grossmutter konnte mich gut verstehen und gemeinsam bauten wir ein Himmelbett, das fast den Himmel küsste. Natürlich war das nur in unserer Phantasie möglich. In diesem Traum sah ich ganz viele Sonnenblumen die den Himmel küssten. Und wieder einmal hatte mich Grossmutter mit ihrer Güte und Geduld glücklich gemacht.
Als ich am nächsten Morgen in meinem richtigen Himmelbett erwachte, lief ich noch vor dem Frühstück in den Garten. Ich nahm mir nicht mal die Zeit mein Nachthemd auszuziehen und dafür mein blaues Kleid überzustreifen.
Im Garten suchte ich unter dem Fliederbusch meine Samen. Erstaunt rieb ich meine Augen, denn meine Samen waren nicht mehr zu sehen. Die konnten doch nicht einfach über Nacht abgehauen sein und mich ohne um Erlaubnis zu fragen im Stich lassen.
Grossmutter hörte mein Jammern bis in die Küche und kam in den Garten. «Schnell, Grossmutter wir müssen meine Samen suchen gehen», rief ich ihr aufgeregt entgegen.
Noch ganz in meinem Schrecken, hörte ich neben mir eine Stimme.
«Keine Angst Edith, die Samen sind nicht abgehauen. Ich habe sie gestern nur zugedeckt. So wie ich Dich zudecke, wenn Du im Himmelbett schlafen gehst.
Schau, ich habe eine dünne Schicht Erde auf die Samen gestreut und das Ganze deckte ich mit einem engmaschigen Drahtgeflecht zu.»
Natürlich wollte ich von Grossmutter genau wissen, warum sie ein Drahtgeflecht genommen hat als Decke.
«Weisst Du Edith, Du kennst doch die Nachbarkatze Nero. Der geht doch gern auf Mäusejagd und vielleicht hätte er Deine Samen als Maus verwechselt. Stell Dir vor, alle wären von seinen Krallen ausgegraben worden. Da wären dann nie Sonnenblumen bis zum Himmel gewachsen.»
«Oh, liebe Grossmutter danke, dass Du meine Samen vor Nero beschützt hast.»
Grossmutter erklärte mir, dass Nero an vielen, anderen Orten besser auf Mäusejagd gehen kann. Ein Bauernhof ist für Mäuse nämlich ein Paradies. Viele heimliche Verstecke, die Nero mit seiner Spürnase finden muss.
Auf dem Estrich wo Grossmutter Vorräte für den Winter lagert hat Nero viel Platz für seine Mäusejagd. Nüsse die zum Trocknen dort oben ausgelegt werden lieben Mäuse sehr. Ein weiteres Versteck für Mäuse ist in der Scheune wo Bless, der Appenzeller Hund manchmal seinen Mittagsschlaf macht.
Bless wird auch von Besuchern die auf den Hof kommen geliebt. Die meisten haben auch ein Guetzli für ihn dabei. Trotz seiner friedlichen Natur ist er gleichzeitig auch ein guter Wächter. Unterstützung dafür gibt es auch von Nachbars Gänsen. Das Schnattern ist jeweils weitherum zu hören. Und Bless strengt sich an, dass sein Bellen auch mal das Schnattern übertönen kann.
Jetzt wurde es aber endlich Zeit für das Frühstück und das feine «Porridge». Vor lauter Sonnenblumensamen war mein Hunger fast in Vergessenheit geraten.
Grossmutter hat mich gleich am Tisch gefragt ob ich aus ihrem Vorrat noch ein paar Sonnenblumenkerne über den «Porridge» streuen wolle.
Es würde für alle reichen. «Für alle», fragte ich verdutzt. «Hast Du noch mehr hungrige Kinder zum Frühstück eingeladen?»
«Nein, nein liebe Edith, es gibt noch jemand der sehr gerne von diesen Sonnenblumenkernen essen möchte.»
Grossmutter machte mich neugierig. Wie immer, wenn sie mir etwas Spannendes erklärte.
«Weisst Du, dass die vielen Vögel da draussen in der Natur, die schon frühmorgens ihr Lied trällern um die Natur zu wecken auch gerne Sonnenblumenkerne essen?»
«Nein, das wusste ich nicht. Aber sag mir, liebe Grossmutter woher die Sonnenblumenkerne denn kommen.»
«Ja, liebe Edith, Du hast im Garten Sonnenblumensamen ausgelegt. Hast Du sie genau angeschaut und gesehen, dass sie eine Form wie Kerne haben?
Wenn eine ausgewachsene Sonnenblume blüht, hat sie ganz viele Kerne in der Blüte, die beim Trocknen zu neuen Samen werden. Und weil Sonnenblumen den Himmel küssen, hat der liebe Gott ihr diese Aufgabe geschenkt.»
«Grossmutter, habe ich auch ein Geschenk vom lieben Gott bekommen?»
«Ja natürlich. Immer wenn Du bei mir bist, wirst Du etwas lernen können. Und wenn Du einmal gross bist, darfst auch Du das Gelernte liebevoll weitergeben.»
Dabei schaute mich Grossmutter mit ihrem gütigen Gesicht an.
Dann sagte sie mir, dass die Sonnenblumenkerne auch viele gesunde Vitamine haben. Die helfen mit, gross und stark zu werden.
Jetzt, liebe Kinder wisst ihr warum Sonnenblumen den Himmel küssen. Wenn ihr bei einem Spaziergang mit euren Eltern ein Sonnenblumenfeld seht, könnt ihr verstehen, warum sie so hoch wachsen bis sie den Himmel küssen können. Und vielleicht blinzelt euch dann auch Petrus zu. Damit will er euch sagen, dass alles Gute vom Himmel kommt und wir es mit Liebe behandeln sollen und danke dafür sagen dürfen.

Über mein Gesicht huscht ein von Herzen kommendes Lächeln. Ich bin es gerade am weiter in die Welt zufächeln. Wer es aufnimmt wie ein Geschenk und weitergibt, hat etwas bekommen, das jeder so liebt…

So ist diese Geschichte entstanden, die ich euch hiermit erzähle: «Eines frühen Morgens in der Berner Altstadt begegnet mir ein Lächeln. Es strahlt so hell, dass ich einfach stehen bleiben muss. Eine ungeahnte Herzenswärme durchströmt mich von Kopf bis Fuss. Was hat mich denn da so magisch verzaubert?
Du ahnst es sicher schon selbst in Deinem Herzen drin. Ich bin in einem Schaufenster meinem Spiegelbild begegnet. Und da kommt mir ein Gedanke, wie es denn wäre das Spiegelbild unendlich über die Welt zu verbreiten?
Der erste Schritt ist schon getan. Denn eine Idee hat mich in ihren Bann gezogen.
Da draussen gibt es viele Schaufenster, an denen Menschen vorbeikommen. Schauen, was es da ausgestellt hat.
Nun stellen wir die Geschichte in einem Bilderrahmen ins Schaufenster und warten was passiert.
Reisen im Kopf in die Länder, wo auch so Bilderrahmen stehen. Wir sehen Menschen die lächelnd durch die Welt gehen. Und es wird so hell, dass sogar eine Regenwolke mit flüssiger Sonne lächelnd von oben ihr Nass zur Erde fliessen lässt.
Neue Blumen blühen, und alle erzählen von einem Wunder das in Bern begonnen hat. Viele Generationen später ist diese Geschichte kein Märchen mehr…
Sondern ein wahr gewordener Traum. Danke, dass noch viele solche Träume mit einer Geschichte beginnen.

Ein roter Hut im Altersheim zaubert ein Lächeln

Roter Hut

Seit knapp einem Jahr besuche ich eine Demenzabteilung. Mein Vater wohnt dort und konnte vor kurzem seinen 92. Geburtstag feiern.
Auch das hat Erinnerungen bei mir an seinen 90. Geburtstag wachgerufen.
Voller Elan hatte er diesen runden Geburtstag noch vorbereitet und organisiert. Gästeliste und Stammbaum Unterlagen der geladenen Gäste am Computer erstellt.
Diese Stammbäume hatten viel Freude ausgelöst an dem Fest. Danach ist es etwas ruhiger geworden in seinem Leben als Witwer.
Da er schon von Jung an viele Kilometer zu Fuss absolviert hat, ist das auch bis ins hohe Alter seine Lieblingspassion gewesen. Wandern und in jungen Jahren das Bergsteigen ist in vielen Fotos und Reiseberichten archiviert worden. Bis zum 91. Lebensjahr verbrachte er in seinem Eigenheim eine schöne Zeit.
Als seine Krankheit in Form von Alzheimer langsam seinen Alltag erschwerte, kam es zum Umzug.
Liebevolle Pfleger und Pflegerinnen begleiten seither seinen Alltag und den, der anderen Bewohnern auf der Demenzabteilung.
Durch meine Besuche habe ich viel in den Tagesablauf im Altersheim hineinsehen können. Dabei auch für mein Leben als Pensionierte etwas lernen dürfen. Mit wie viel Geduld und Aufmerksamkeit die Bewohner beschenkt werden.
Da meine Anreise für Besuche etwas länger dauern, habe ich bereits unterwegs Zeit, meinen Aufenthalt zu planen. Je nach Wetter ist auch meine Kleidung etwas unterschiedlicher.
Auch schon im frühlingsfarbenen Dirndl durfte ich erleben, wie ich „angestaunt“ wurde.
Und genau das hat mich bei einem meiner Besuche auf eine Idee gebracht.
Ganz am Anfang konnte ich mit meinem Vater noch nach draussen für Spaziergänge.
Und wenn ich eine Handtasche dabeihatte, wollte er sie ganz Gentleman auch für mich tragen.
Beim Umzug ist auch ein sommerlicher Hut für ihn mitgereist. Den habe ich einmal mit einer Feder vom Archehof geschmückt. Perlhühner haben so weiss-braun getupfte.
So habe ich mir angewöhnt, auch mal je nach Wetter einen Hut mitzubringen.
Inzwischen ist ein Spaziergang draussen nicht mehr möglich. So habe ich den roten Filzhut auch drinnen mit dabei.
Bei einem meiner Besuche kürzlich, holte ich den Sommerhut meines Vaters aus seinem Zimmer.
Wir setzten uns im Aufenthaltsraum hin, und zwar gegenüber von zwei bereits anwesenden Frauen.
Ich habe mir dann nicht viel gedacht und nehme Vaters Hut von seinem Kopf und setze ihm den roten Filzhut auf und mir seinen Sommerhut mit der Feder.
Das ging so zwei-bis dreimal hin und her. Und was dann passierte, kann ich bis heute noch fast nicht glauben!
Der einen Frau huschte ein Lächeln über das Gesicht. Diese Bewohnerin hatte ich noch nie lächeln sehen!
Welche Freude meinerseits bei diesem Erlebnis. Inzwischen „erlaube“ ich mir immer mal wieder mit dem roten Filzhut spielerische Einlagen auf dem Wohnbereich der Demenzabteilung.
Es scheint so wenig, was ich tue, und schenkt so viel auf beiden Seiten.

Zeitlupe und andere Geschwindigkeiten

Wie oft sagen wir unserem Gegenüber, dass uns die ZEIT davonrenne.
Wenn wir zum Beispiel ein Rennen abmachen , nennt sich das umgangssprachlich, dass wir mit jemand ein Rendezvous haben.
Wir schauen also in die Agenda und machen eine ZEIT ab, zu der wir uns an einem vorher bestimmten Ort treffen wollen.
Nach dem Rendezvous stellen wir vielleicht auch fest, dass uns im Gespräch zusammen die ZEIT davongerannt ist, und wir uns verabschieden müssen.
Woher haben wir dieses Gefühl von ZEIT, die uns davonrennt?
Ich setze mich hin und lasse diesen Gedanken an mir vorüberziehen. Ob dieser Satz ein Bild in mir auslöst?
Rennt mir auch oft die ZEIT davon, und ich hetze durch die Tage, um meine Agenda Termine einzuhalten.
Stopp! Wen oder was will ich einhalten? Meine Termine, die mir wichtig sind, oder zusätzlich jene, die von aussen kommen. Also solche, die nicht ich bestimme, ob sie mir wichtig sind?
Gute Frage, und wie kann ich diesem Termindruck entkommen?
Es ist also doch so, dass eine andere MACHT zuständig ist, dass mir die ZEIT davonrennt.
Ich kann doch in meine LEBENSZEIT zu viel hineinpacken und durch die Termine hetzen.
Das bewirkt auch unser sinnloses ausser Atem kommen. Dabei ist genau unser ATEM das Wichtigste, dem wir unsere Beachtung schenken müssen.
Beobachten wir also einmal in Ruhe das GEFÜHL, ausser ATEM zu sein.
Was macht es mit uns? Beklemmende ANGST, oder bedeutet es GLÜCKSGEFÜHLE? Weil wir doch alles irgendwie geschafft haben, was in unserem Kalender stand.
Wohin führt uns dieses RENNEN durch die ZEIT? Ich habe einen Vorschlag für die Suche nach der Antwort.
Dazu gehen wir in die NATUR und machen uns auf die Suche nach einer SCHNECKE.
Vielleicht ist es auf einer Wiese, an einem Waldrand oder Ufer eines Baches.
Am besten setzen wir uns hin und atmen ein und aus. Schauen mit konzentriertem Blick dem KRIECHEN der SCHNECKE zu.
Sie hat keine Agenda, und vielleicht auch kein bestimmtes ZIEL, an das sie zu einer fixen ZEIT ankommen muss.
Doch für uns kann es eine Erkenntnis geben. Eine SCHNECKE kommt meiner Meinung nach nicht ausser Atem.
Nehmen wir uns ein Beispiel an ihr für unseren ALLTAG. Indem wir einfach mal ZEIT einbauen für Zeit, die uns nicht davonrennt.
Einfach in ZEITLUPE denken und bewusst atmen. Bei regelmässiger Anwendung lassen wir dann auch das DENKEN weg, und atmen nur noch bewusst ein und aus.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ZEIT, die euch glücklich macht. Jeden TAG den Fokus darauf einstellen, dass wir es in der HAND haben, wie oft ein AUGENBLICK der RUHE und STILLE uns guttut.
Sich selbst in den ARM nehmen und loben.
UND BEI ALL DIESEM TUN DAS LÄCHELN NICHT VERGESSEN. DAS STECKT ANDERE AN UND FÖRDERT DIE GESUNDHEIT ALLER.

Und gleich noch eine Kostprobe

ICH ZÄHLE TÄGLICH MEINE LACHER…
…und nehm’ sie in den Tag als MUNTERMACHER.
Sie machen keine Runzeln, und wenn, dann nur Falten vom Schmunzeln.
Hast Du am Morgen vom Spiegel ein BILDschön bekommen, siehst Du Runzeln nur noch verschwommen.
Die vom Ärger sind sowieso zu nichts nütze, da spring lieber bei Sonne in eine Regenpfütze.
Oder geh leise summend an einen Bach, und höre ihn wie MOZART erklingen.
Das ist die Musik welche die Vögel zur Natur als Weckruf zwitschernd mitsingen.
…ich zähle täglich meine MUNTERMACHER…

 

Dieser Webauftritt benutzt ausschliesslich essentielle Cookies. Es werden keine Tracking-Cookies verwendet und keine Informationen über Ihren Besuch auf diesem Webauftritt erfasst.